Nimmt man die Perspektive eines
Archäologen ein, wandelt sich die Banalität des urbanen Alltags in signifikante Information über zeitgenössische Kultur.
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archaeologen ein wandelt sich die banalitaet des urbanen alltags in signifikante information ueber zeitgenoeSische kultur.
Sind wir in der Lage, das Einzigartige, Besondere und Schöne in den Kulturen unserer Zeit wahrzunehmen? Sind wir überhaupt bestrebt, ihr Wesen zu erkennen?
Meine Praxis schlägt einen multidisziplinären, interaktiven Ansatz vor, der diese Überlegungen widerspiegelt und einen positiven Diskurs mit einem poetischen Blick auf die Realität, wie sie ist, und die Realität, wie sie sein könnte, provoziert.
Diese Serie ist eine künstlerisch archäologische Untersuchung von westlichem urbanen Raum und Leben, verdichtet in collagierte Radierungen und keramische Objekte.
Kerninteressen meiner Untersuchung sind die formalen Manifestationen der politischen, spirituellen/religiösen und künstlerischen Mentalität und Geschichte einer Kultur in den Strukturen und der Ästhetik ihrer Städte und Alltagskultur. Vor Ort sammle ich Motive und Objekte, um die Essenz eines Ortes zu erfassen, wobei ich mich auf zeitgenössische Aspekte konzentriere.
Indem ich meine Entdeckungen, Eindrücke und die zugrundeliegende Forschung rekonstruiere, referenziere oder direkt verwende, entsteht ein archäo-poetisches Archiv heutiger urbaner Schätze.
Eine Mauer kann Zuflucht schaffen, oder Ausgrenzung.
Tief geprägt durch das Europa des Eisernen Vorhangs – und dessen
Fall – in meiner Kindheit, ist diese fortlaufende Serie mein Plädoyer für Verbindung, nicht Trennung.
Die Ziegel, deren Motive ich auf auf aufmerksamen Reisen durch die verschiedensten westlichen Städte sammle, setzen dem Ephemeren und der Schönheit im Banalen ein dauerhaftes keramisches Denkmal. Sie bauen eine Mauer, die Kulturen verbindet.
„Was sind die Götter unserer Zeit?“ Die Motive basieren auf einer Online-Schlüsselwortrecherche (Technologie, Konsum, Liebe) in weltweit verbreiteten gängigen und seltenen Sprachen. Die in allen Sprachen vorkommenden Icons habe ich als „universell“ für unsere Zeit deklariert. Formal habe ich mich von Götterdarstellungen aus verschiedenen untergegangenen Kulturen und kunstgeschichtlichen Urformen wie dem Ei inspirieren lassen, das sich für mich sogar im Schleier der Jungfrau Maria wiederfindet.
Das Poulaphouca Reservoir ist ein irischer Staudamm in Co. Wicklow, 1940 angelegt um Dublin mit Strom und Frischwasser zu versorgen.Der Poulaphouca-Stausee ist ein irischer Damm in der Grafschaft Wicklow, der um 1940 gebaut wurde, um Dublin mit Strom und Frischwasser zu versorgen.
Im letzten Sommer vor der Überschwemmung hielt ein Team von Amateurarchäologen fest, was sie an lokaler Folklore und Geschichten über die bald überfluteten Häuser und ihre Bewohner finden konnten. Diese multidisziplinäre Serie entstand aus den vor Ort gesammelten Eindrücken und dem Archiv der Archäologen als Anschauungsmaterial für das, was verloren gegangen war.
Exemplarisch für alle anderen Dämme ist sie dem gewidmet, was durch Fortschritt verloren geht und gewonnen wird.
Kollektiv pilgern wir zum Macchu Picchu, zu den Pyramiden, rekonstruieren gar die Höhle von Lauscaux, damit wir alle sie besuchen können. Wir sind zur Sonnwende in Stonehenge und faszinieren uns für die Moais der Osterinseln. Wir sind diesen vorzeitlichen Menschen und ihren Kulturen auf der Spur…
… denn wir haben Sehnsucht …
Eine vage, kollektive Sehnsucht – bestimmt nicht nach den äußeren Umständen, wir wissen um die Härte der Lebensbedingungen eines eiszeitlichen Menschen, der eine filigrane Skulptur aus einem Knochen schnitzt.
Ist es eine Sehnsucht nach der Erfüllung eines menschlichen Urbedürfnisses, das wir in den alten Kulturen manifestiert sehen, in unserer Zeit aber schwer zu finden scheinen?
Das Bedürfnis, zu Schaffen, sich oder einer Idee ein Monument zu setzen – und die Sehnucht nach einer Gesellschaft, die die nötigen Bedingungen bietet?
Geht es um das Wissen, das diese Menschen scheinbar hatten, ihre Verbindung zu Natur und Magie, die wir in ihren Kunstwerken spüren?
Ist es nur eine Frage der Interpretation und der vorzeitliche Mensch nahm seine Monumente gar nicht als solche wahr? Schließlich bauen auch wir künstliche Inseln in Palmenform, Hochhaus-Monolithen, versenken betonerne Denkmäler an Ertrunkene im Mittelmeer und setzen keramische Schriftzeichen an sein Ufer…
Die Archäologie fasziniert mich seit meiner Kindheit. Während meines Studiums der Keltologie begann ich mich zu fragen, was die Archäologen der Zukunft in unserer Zeitschicht finden werden. Für meine Diplomarbeit in Bildhauerei im Jahr 2006 entwickelte ich eine fiktive Kultur, um den Archäologen der Zukunft eine Alternative zu den Massen an Müll zu bieten. In vergleichenden, eher künstlerischen als wissenschaftlichen Vorstudien zu verschiedenen Kulturen, um meine eigene zu schaffen, beschäftigte ich mich mit den folgenden Fragen:
Mein Zugang war subtil kritisch, hinterfragend, spielerisch.